In diesem Text erfahren Sie:
- Was sind barrierefreie soziale Medien?
- Wie erstellen Sie barrierefreie Posts?
- Was sollten Sie vermeiden?
- Warum ist es wichtig, in sozialen Medien barrierefrei zu kommunizieren?
Was sind barrierefreie Soziale Medien?
Soziale Medien sind heute ein wichtiger Teil unseres Lebens. Wir benutzen sie, um uns zu informieren, Erlebnisse zu teilen und in Kontakt zu bleiben. Deshalb ist es wichtig, dass niemand von ihrer Benutzung ausgeschlossen wird. Auch Menschen mit Behinderungen sollen Posts, Bilder und Videos auf Social Media wahrnehmen, verstehen und nutzen können. Hierzu müssen die Inhalte barrierefrei aufbereitet werden.
Wie erstellen Sie barrierefreie Posts?
Alternativtexte für Bilder verwenden
Bilder enthalten oft wichtige Informationen. Beschreiben Sie solche Bilder mit Alternativtexten. Benutzen Sie dazu die vorgesehene Funktion der Social Media Plattform. Falls es keine solche Funktion gibt, beschreiben Sie das Bild in Ihrem Text. Alternativtexte werden unter anderem von Bildschirmlesegeräten vorgelesen.
Gute Alternativtexte beschreiben kurz und knapp, was auf dem Bild zu sehen ist. Nennen Sie die wichtigsten Informationen zuerst und verwenden Sie einfache Wörter. Bleiben Sie sachlich.
Anders als bei Webseiten sind Bilder auf sozialen Medien selten rein dekorativ, auch wenn sie keine Textinformation enthalten. Deshalb sollte fast immer ein Alternativtext hinzugefügt werden.
Beispiel: Statt: „Gewinnerfoto“ Besser: „Das Gewinnerfoto des Fotowettbewerbs: Eine Frau in einem roten Kleid steht lächelnd vor einem Bürogebäude.“
Videos mit Untertiteln versehen
Videos ohne Untertitel können nur Menschen wahrnehmen und verstehen, die ausreichend hören können. Fügen Sie immer Untertitel hinzu. Das hilft:
- Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung
- Menschen, die Videos ohne Ton ansehen
- Menschen, die die jeweilige Sprache des Originaltons nicht beherrschen.
Die meisten Plattformen bieten automatisch generierte Untertitel an. Überprüfen Sie diese immer auf Rechtschreibung, Inhalt und Standzeiten und korrigieren Sie Fehler.
Einfache und klare Sprache nutzen
Formulieren Sie Posts so, dass alle sie verstehen können: Verwenden Sie kurze Sätze und erklären Sie Fachbegriffe. Falls möglich, vermeiden Sie Fachbegriffe und Fremdwörter und strukturieren Sie lange Texte mit Absätzen.
Hashtags richtig einsetzen
Hashtags können für Bildschirmlesegeräte schwer verständlich sein. Verwenden Sie nicht zu viele Hashtags und setzen Sie diese an das Ende des Posts. Schreiben Sie zusammengesetzte Wörter mit großen Anfangsbuchstaben: #BarrierefreieSozialeMedien statt #barrierefreiesozialemedien. Diese Schreibweise nennt man Camel Case.
Emojis bewusst verwenden
Emojis können Texte lebendiger machen. Aber zu viele Emojis können störend sein. Verwenden Sie Emojis sparsam und setzen Sie sie an das Ende von Sätzen. Vermeiden Sie lange Emoji-Ketten. Denken Sie daran: Bildschirmlesegeräte lesen Emojis als Text vor – das heißt, sie beschreiben jede Emoji.
Was sollten Sie vermeiden?
Falsche Formatierungen durch Unicode-Zeichen
Verwenden Sie keine Online-Tools, die Texte in „fettes“ oder „kursives“ Format umwandeln. Diese erzeugen keine technisch korrekten Formatierungen. Stattdessen erzeugen sie Sonderzeichen, die nur optisch wie formatierter Text wirken. Assistive Technologien können diese nicht vorlesen oder ignorieren sie gänzlich. Auch automatische Übersetzungsprogramme können einen auf diese Weise formatierten Text nicht entziffern.
Falsche Formatierung von Spalten
Oftmals werden anhand von Leerzeichen und Zeilenumbrüchen Spalten erstellt. Was visuell wie Spalten aussieht, wird von Screenreadern als Fließtext, Zeile für Zeile, vorgelesen. Dadurch wird der Text unverständlich.
Problematisch:
wie es gegen- wie es
begann über läuft
Wie Assistive Technologien und Übersetzungsprogramme den Text präsentieren: „wie es gegen- wie es begann über läuft“. Das ergibt keinen Sinn.
Schreiben Sie Ihre Texte immer in der Reihenfolge, in der sie gelesen werden sollen.
Warum ist es wichtig, in sozialen Medien barrierefrei zu kommunizieren?
Barrierefreie soziale Medien sind oftmals kein „nice to have“. Viele Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Das betrifft auch soziale Medien.
Aber vor allem: Barrierefreie Inhalte sind inklusiv, erreichen mehr Menschen und schaffen echte Teilhabe.
Erste Schritte
Je früher Sie beginnen, barrierefrei zu posten, desto besser. Fügen Sie Alternativtexte zu Ihren Bildern hinzu und untertiteln Sie Ihre Videos. Verwenden Sie eine einfache, klare Sprache und reduzieren Sie die Anzahl der Hashtags und Emojis.
Weiterführende Informationen
Möchten Sie mehr über barrierefreie Kommunikation lernen? Es gibt Schulungen und Workshops zu diesem Thema. Auch Leitfäden zu diesem Thema können hilfreich sein.
Gemeinsam können wir soziale Medien für alle zugänglich machen. Jeder Schritt zählt.