Assistive Technologien

In diesem Text erfahren Sie:

  • Was sind assistive Technologien?
  • Von wem und wozu werden assistive Technologien genutzt?

Der Zugang zu Informationen und zu digitalen Medien ist für Menschen mit Beeinträchtigungen oft schwierig oder nicht möglich. Die Probleme betreffen zum Beispiel die Motorik, die Sinneswahrnehmung, die kognitiven Fähigkeiten oder die Sprache. Assistive Technologien helfen, diese Barrieren zu überwinden. Sie erleichtern die Kommunikation oder machen sie möglich.

Was sind assistive Technologien?

Der Begriff „Assistive Technologie“ kommt aus dem Englischen und bedeutet unterstützende Technologie. Assistive Technologien sind Hilfsmittel, Systeme und Dienstleistungen. Diese unterstützen Menschen mit Beeinträchtigungen im Alltag.

Beispiele für assistive Technologien sind:

  • Hilfsmittel wie Rollstühle, Stifthalter oder Hörgeräte
  • Elektronische Geräte und Programme wie Sprachcomputer, Bildschirmlese-Programme oder Vergrößerungssoftware
  • Bauliche Hilfen wie Rampen oder Aufzüge
  • Dienstleistungen zur Auswahl und Nutzung von technischen Hilfsmitteln.

Assistive Technologien können Menschen in allen Lebensbereichen helfen. Sie unterstützen in der Schule, bei der Arbeit, bei Sport und Freizeit und zu Hause, zum Beispiel beim Kochen oder Lesen.

Der Begriff „Assistive Technologie“ wird in verschiedenen Ländern unterschiedlich verwendet. Im Deutschen meint man damit oft Hard- und Software zur barrierefreien Nutzung von Informationstechnologien. Dazu zählen Geräte und Programme für Computer, Tablets oder Smartphones.

Von wem und wozu werden assistive Technologien eingesetzt?

Hier einige Beispiele für assistive Technologien in der digitalen barrierefreien Kommunikation:

Im Bereich Kommunizieren

Spracherkennungssoftware (Speech-To-Text – STT)

Sie wandelt gesprochene Sprache in Text um. Menschen mit Hörschädigung können den Text wie Untertitel lesen.

Bildschirmlesesoftware (Text-To-Speech – TTS)

Sie liest Texte laut vor. Menschen mit Sehbehinderungen oder Leseschwächen können die Texte hören.

Vergrößerungssoftware

Sie vergrößert die Darstellung. Oft können auch Farben und Kontraste angepasst werden.

Braillezeile

Eine Screenreader-Software wandelt die auf dem Bildschirm angezeigten Texte in Brailleschrift auf der Braillezeile um. Menschen mit Sehbehinderungen können die Texte anhand sich mechanisch anhebender Stifte ertasten. Braillezeilen werden in Kombination mit Bildschirmlesesoftware genutzt.

Scanner-Apps wie OCR-Texterkennung

OCR ist eine Abkürzung für das englische Wort „Optical Character Recognition“. Das bedeutet auf Deutsch: Optische Zeichenerkennung. Mit dieser Technik können Computer Texte in Bilddateien, wie Scans, erkennen. Diese Texte werden dann in lesbare Dateien umgewandelt.

Im Bereich Steuern und Bedienen

Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen können oftmals keine herkömmliche Computermaus oder ein Mauspad bedienen. Hier sind einige Alternativen:

Bildschirm-Tastatur

Die Bildschirm-Tastatur ist eine Tastatur auf dem Bildschirm. Sie wird mit Maus, Joystick oder Touchscreen bedient.

Zeigegeräte (Pointing Devices)

Zeigegeräte können auf verschiedene Weisen gesteuert werden, je nachdem welche Körperteile gezielt eingesetzt werden können: zum Beispiel mit dem Mund, dem Kopf, dem Kinn, den Füßen, usw.

Taster

Taster sind Eingabe-Geräte für Menschen, die ein beliebiges Körperteil gezielt einsetzen können.

Kopfsteuerung

Eine Kamera erkennt Kopfbewegungen und wandelt sie in Mausbewegungen auf dem Bildschirm um.

Augensteuerung

Menschen mit starken motorischen Einschränkungen sind auf Augensteuerung angewiesen. Voraussetzung ist, dass sie ihre Augen gezielt bewegen können. Eine Kamera erfasst die Augenbewegungen und wandelt sie in Mausbewegungen auf dem Bildschirm um. Augensteuerung wird oft zusammen mit Kommunikationssoftware genutzt.

Gut zu wissen

Gestalten Sie Ihre Dokumente und Websites technisch barrierefrei. So können auch die Menschen, die assistive Technologien nutzen, Ihre Informationen wahrnehmen.